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Wann beginnen die Baumaßnahmen? Wie hoch sind die Kosten? Wann fährt der erste Zug? Wir haben die wichtigsten Auskünfte zur künftigen Hermann-Hesse-Bahn für Sie zusammengestellt.
Im Sommer 2018 wurde mit dem Bau der Brücke über die B295 in Calw-Heumaden begonnen. Alle anderen Bau- bzw. Sanierungsmaßnahmen schließen sich daran an. Die aufwändigste Baumaßnahme wird der Tunnelneubau zwischen Ostelsheim und Weil der Stadt sein.
Die untersuchten Verkehrsmodelle und Alternativen im Rahmen der Standardisierten Bewertung haben ergeben, dass durch die Streckenführung der Hermann-Hesse-Bahn bis Renningen zusätzliche Fahrgäste die Bahn benutzen und dort auf die S 60 umsteigen.
Das höhere Fahrgastaufkommen wird nicht erreicht, wenn die Fahrgäste jeweils in Weil der Stadt und in Renningen umsteigen müssen. Die zusätzlichen Investitionen sind im Vergleich zu den Vorteilen überschaubar, da die bereits vorhandene Schienenstrecke genutzt werden kann und lediglich in Renningen ein neuer Haltepunkt gebaut werden muss.
Diese Variante hatte der Landkreis Calw bereits in den Jahren 2008 bis 2012 verfolgt. Damals konnte jedoch kein positiver Nutzen-Kosten-Faktor zur Wirtschaftlichkeit nachgewiesen werden, der eine Förderung gerechtfertigt hätte. Ausschlaggebend dabei waren - im Vergleich zu den jetzt vorliegenden Planungen - die hohen Investitionskosten und ein deutlich höherer Fahrzeugbedarf.
Im Jahr 2018 fand eine erneute Untersuchung durch das Verkehrswissenschaftliche Institut Stuttgart (VWI) statt. Hinsichtlich des diesbezüglichen Ergebnisses ist festzuhalten, dass es sich hier derzeit zwar um einen positiven Nutzen-Kosten-Faktor, nicht aber um eine mit dem Zuschussgeber abgestimmte Standardisierte Bewertung handelt. Es ist davon auszugehen, dass sich der ermittelte Wert im Zuge der Abstimmung mit dem Zuschussgeber noch verändern wird. Zudem ist zu berücksichtigen, dass das der Untersuchung zu Grunde liegende Betriebskonzept der verlängerten S-Bahn mit Blick auf die Reisezeit und das Angebot für die Fahrgäste suboptimal und die Umsetzung dieses Konzepts daher für den Landkreis Calw bzw. den Zweckverband Hermann-Hesse-Bahn nicht akzeptabel ist.
Bundesweit gibt es zahlreiche Beispiele, dass eine vorhandene Schieneninfrastruktur von mehreren Verkehrsangeboten genutzt wird. Dies ist grundsätzlich sogar die Regel und es besteht ein Recht auf Zugang. Eine Fahrplanrobustheitsprüfung hat ergeben: Der Betrieb der Hermann-Hesse-Bahn hat keine Auswirkungen auf den Betrieb der S-Bahn. Der Landkreis Calw und der Verband Region Stuttgart haben sich zudem verständigt, die Untersuchung nochmals auf den gesamten Tagesverlauf auszudehnen, bei der ebenfalls keine Auswirkungen auf den Betrieb der S-Bahn testiert wurde.
Die Hermann-Hesse-Bahn wird werktags alle 30 Minuten von Calw nach Renningen und wieder zurück fahren. Ab 20 Uhr wird dann auf einen 60-Minuten-Takt umgestellt, der auch an Wochenenden und Feiertagen gilt.
Das Wiederinbetriebnahme der Hermann-Hesse-Bahn kostet nach derzeitigem Stand rund 49 Millionen Euro.
Der erste Zug wird 2025 von Calw nach Renningen fahren.